Breathwork für echte Transformation

Bottom-up-Methoden wie Breathwork wirken oft besser, weil sie von den Körperwahrnehmungen ausgehen und so direkte Regulierung des Nervensystems fördern. Im Gegensatz dazu versuchen Top-down-Methoden, wie z. B. Gesprächstherapien, durch bewusste Gedanken- und Emotionssteuerung Einfluss zu nehmen.

Bottom-up bedeutet, dass Signale über die afferenten Nervenfasern (die vom Körper zum Gehirn leiten) – welche etwa 80% aller Nervenfasern ausmachen – verarbeitet werden. Der Körper „spricht zuerst“ und beeinflusst so Geist und Emotionen. Breathwork nutzt diesen Weg, indem die bewusste Atmung Körperwahrnehmung und Nervensystem aktiviert und dadurch tiefer und effektiver reguliert als rein mentale Ansätze.

Kurz gesagt: Breathwork wirkt körperzentriert (bottom-up) und ermöglicht so eine tiefgreifende Selbstregulation, während top-down Ansätze meist über die bewusste Kontrolle von Gedanken und Gefühlen arbeiten.

Am effektivsten ist es jedoch Bottom up & Top down Methoden zu kombinieren.

Beim bewussten und kontrollierten Atmen kommt es zu einer Veränderung der Kohlendioxid- und Sauerstoffkonzentration im Blut. Durch die bewusste Veränderung der Atemfrequenz und -tiefe kann der Kohlendioxidgehalt im Blut erhöht werden, was zu einer Erweiterung der Blutgefäße führt. Dies erhöht den Blutfluss und führt zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung der Zellen. Im zweiten Schritt wird die Aktivität des parasympathischen Nervensystems, das für Entspannung und Regeneration zuständig ist, gesteigert. Tiefe und kontrollierte Atmung hat auch Auswirkungen auf den Hormonhaushalt des Körpers. Durch die bewusste Atmung kann die Produktion von Cortisol, dem sogenannten Stresshormon, reduziert werden, während die Ausschüttung von Endorphinen, den körpereigenen Glückshormonen, erhöht wird. Dadurch entsteht eine beruhigende und angstlösende Wirkung auf den Körper, die dabei hilft, negative Emotionen zu verarbeiten. Ein Zustand von innerer Klarheit und Verbundenheit kann durch verschiedene wissenschaftlich erforschte Mechanismen entstehen. Einer davon ist das Zusammenwirken von tiefer Atmung und dem Vagusnerv, der unser parasympathisches Nervensystem aktiviert und uns in den Zustand der Entspannung versetzt. Durch die Aktivierung des Vagusnervs werden auch die körpereigenen Opioid- und Endocannabinoid-Systeme aktiviert, die für eine Schmerzlinderung und ein Glücksgefühl sorgen können. Ein weiterer Mechanismus ist die Aktivierung des sogenannten Default-Modus-Netzwerks im Gehirn, das für Selbstreflexion, emotionale Regulation und Empathie zuständig ist.

Die empfohlene Häufigkeit für transformative Atemreisen variiert je nach individuellen Bedürfnissen und Zielen. Empfohlen wird, alle 4-6 Wochen eine Atemreise zu machen, um die Selbstheilungskräfte regelmäßig zu aktivieren, Stress abzubauen und emotionale Blockaden sanft zu lösen. So kann man die Vorteile der Atemarbeit als eine Art "Seelenhygiene" nutzen.

Funktionale und ausgleichende Breathwork-Übungen werden auch öfter empfohlen, z. B. wöchentlich, besonders bei höherem Stress oder Bedarf. Am Besten ist natürlich zusätzlich eine kurze Einheit am Tag. Entscheidend ist, dass die Praxis gut in den Alltag passt und sich sicher anfühlt.
Regelmäßigkeit unterstützt nachhaltig  positive Effekte wie mehr Energie, innere Ruhe und emotionale Klarheit

• Sende Deine Kursanfrage bis spätestens 1 Woche vor Kursbeginn über das Anfrage-Formular. Spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden.
• Gib an, für welchen Kurs / Workshop Du Dich interessierst > Startdatum / online oder vor Ort
• Kein Platz frei: Du bekommst eine Mail, wann der nächste Kurs / Workshop frei ist
• Platz frei: Du bekommst die Teilnahmeunterlagen per Mail gesendet. Dein Platz ist für 5 Tage reserviert. Bitte sende in dieser Zeit die Unterlagen ausgefüllt zurück, sonst wird Dein Platz weitergegeben. Auch die Überweisung sollte in diesem Zeitraum erfolgen
• Wenn Du die Anmeldeunterlagen zurückgesendet hast und der Betrag überwiesen ist, ist Deine Anmeldung verbindlich

Mitbringen:

• Bequeme Yoga- oder Gymnastikmatte, evtl. flaches Kissen (der Kopf sollte nicht abgeknickt sein), Wasser, Sitzkissen oder Meditationsbänkchen, Decke, dicke Socken; wenn Du möchtest, eine Augenmaske, Stift und Notizbuch
• Trage bequeme Kleidung, in der man sich gut bewegen und entspannt in den Bauch atmen kann
• Bitte verzichte vor der Session auf schwere Mahlzeiten, dass sich der Bauch frei bewegen kann. Leichte Mahlzeiten sind okay.

Zusatz für Online:

• Du benötigst einen Zoom-Zugang und eine stabile Internetverbindung
• Suche Dir einen ruhigen Ort ohne Ablenkung (Haustier, Familie, Telefon) mit einem Bett, Yogamatte, Couch – gerne mit maximalem Komfort
• Nimm gute Kopfhörer, die auch bei Bewegung und im Liegen nicht herausfallen
• Bei einem LIVE ONLINE Format liegt es in deiner Eigenverantwortung, uns mitzuteilen ob und wann du dich unwohl fühlst. Nur so können wir auf dich Rücksicht nehmen. Du kannst die Kamera während der Session gerne ausmachen oder auf Deinen Bauch richten (empfohlen). Wenn Du die Kamera ausmachst, handelst du vollumfänglich in deiner eigenen Verantwortung.

Vertiefung:

Um deine Erfahrung zu vertiefen, kann es hilfreich sein, bereits vor der Session eine klare Intention oder ein persönliches Ziel zu setzen. Während der Arbeit mit dem Atem bleibst du konzentriert und folgst den Anleitungen, achtest jedoch stets auf dein eigenes Körpergefühl – es hat jederzeit oberste Priorität.
Wenn Du noch tiefer gehen möchtest und keine Kontraindikationen hast, bringst Du Deinen Atem in einem Level-3-Workshop – im wahrsten Sinne des Wortes – auf dein nächstes Level.

Wenn du eine der genannten Kontraindikationen hast oder dir unsicher bist, ob Breathwork für dich geeignet ist, schreib mir bitte vor deiner Anmeldung eine E-Mail an Kursanfrage. Gemeinsam können wir deine individuelle Situation besprechen und herausfinden, ob und in welcher Form eine Teilnahme für dich sicher möglich ist.
Unter bestimmten Umständen ist es durchaus möglich, auch mit Kontraindikationen teilzunehmen. In meinen Kursen biete ich immer alternative Atemtechniken an, die sanfter sind und sich gut an besondere Bedürfnisse anpassen lassen.

Starke Gefühle können Teil des Breathwork-Prozesses sein – oft sind sie ein natürlicher und auch heilsamer Ausdruck innerer Erfahrungen.
Emotionen und auch Bewegungen im Körper (Becken, Armen, Beinen etc.) zeigen, dass Dein Nervensystem dabei ist, Dinge zu verarbeiten, sich auszubalancieren und zu regenerieren. Im Rahmen der Sessions kannst Du Dich sicher fühlen, alles beobachten und ausdrücken, was sich zeigt. Es ist wichtig, richtig und gut in diesen Momenten den Impulsen des Körpers zu folgen und zuzulassen, was kommen möchte.
Nach der Atemreise gibt es zudem die Möglichkeit, deine Erlebnisse in einem gemeinsamen Austausch zu reflektieren, wenn du das möchtest. Solltest du im Anschluss weitere Unsicherheiten oder Frage haben, kannst du dich jederzeit per E-Mail bei uns melden.

Auch die Nachsorge ist ein wesentlicher Teil des Prozesses, um die Wirkung nachhaltig zu integrieren. Halte Deinen Terminkalender mindestens 1h nach der Session frei für maximale Integration. Verzichte auf Smartphone etc. Nimm dir nach der Session bewusst Zeit für Ruhe, Stille oder einen Spaziergang, um das Erlebte nachwirken zu lassen. Viel Wasser trinken und leichte, nährende Mahlzeiten unterstützen deinen Körper zusätzlich. Es ist auch sehr wertvoll Deine Erlebnisse schriftlich festzuhalten. Gehe es ruhig an.

Achte in den kommenden Tagen auf Deine Träume und Intensionen. Neue Wege können sich öffnen, frische Lösungen können sich zeigen und neue Impulse zu Dir kommen. Folge vielleicht einmal neuen Signalen und Hinweisen, denen Du sonst weniger Beachtung geschenkt hättest. Folge ihnen mit offenem Herzen und Neugier!

Breathwork sollte traumasensibel durchgeführt werden, weil unverarbeiteter Stress und emotionale Reaktionen, die oft schon in der Kindheit oder Vergangenheit entstanden sind, im Körper gespeichert bleiben – das erklärt auch die Polyvagal-Theorie.

Wenn Stresszyklen offen bleiben, weil Gefühle nicht wahrgenommen, ausgedrückt oder verarbeitet werden, können sich daraus auch körperliche und psychische Probleme entwickeln.

Während der Sitzung können intensive Atmung oder tiefe Entspannung Erinnerungen, starke Emotionen oder körperliche Reaktionen hervorrufen, die mit alten Erfahrungen verbunden sind. Manche Menschen mit unverarbeiteten Themen reagieren sensibel auf diese Aktivierung (meist nur bei Level 3).

Das Ziel von traumasensiblem Breathwork ist es nicht, alte Erlebnisse erneut „hochzuholen“, sondern körperliche und emotionale Blockaden behutsam zu lösen und langfristig in den Alltag zu integrieren. So wird der Körper unterstützt, sich aus eingefrorenen Stressmustern zu befreien und mehr Stabilität zu finden. Dabei müssen die vergangenen Situationen nicht bewusst erinnert werden. Eine Lösung findet auch statt, wenn die Situationen nicht bewusst bekannt sind.

Sonja verfügt über mehrere Fortbildungen im traumasensiblen Bereich, darunter auch in Compassionate Inquiry, einer von Dr. Gabor Maté entwickelten, tiefgehenden therapeutischen Methode. Diese basiert auf einem ganzheitlichen Verständnis von Trauma, Stress und gesundheitlichen Zusammenhängen

Das neurogene Zittern bei TRE basiert auf einem natürlichen Reflex, der sich auch in der Tierwelt zeigt: Nach einer Flucht- oder Totstellreflexphase zittern viele Tiere automatisch, um Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol abzubauen und den Körper wieder zu beruhigen. Dieses Zittern dient der Entladung von angesammelten Spannungen und fördert die Rückkehr zu einem entspannten Zustand.

TRE nutzt diesen Reflex gezielt beim Menschen, um durch neurogenes Zittern Muskelverspannungen und Stress zu lösen, das Nervensystem zu beruhigen und emotionale Anspannungen abzubauen. Vorteile sind unter anderem die Reduktion von Angst, verbesserte körperliche Beweglichkeit, schnellere Erholung nach Belastung, größere Resilienz gegenüber Stress, sowie ein besseres Körpergefühl und mehr Sicherheit im eigenen Körper. Indem TRE ermöglicht, den natürlichen Entladeprozess zu aktivieren, unterstützt es die Verarbeitung von Trauma und fördert langfristig psychische und körperliche Gesundheit. Dieses Prinzip ist evolutionär tief im Tierreich verwurzelt und bei Menschen oft unterdrückt, daher stellt TRE eine bewusste Rückkehr zu dieser natürlichen Regulation dar.